Selbstfürsorge: Egoismus oder unverhandelbare Notwendigkeit?

Sich um andere zu kümmern, hilfsbereit zu sein und sich gar aufzuopfern gilt fast schon als eine Tugend. Dich selbst nicht so wichtig zu nehmen und die Bedürfnisse der anderen vor Deine eigenen zu stellen, scheint gut angesehen zu werden und verschafft Dir nebenbei selbst ein reines Gewissen, weil Du Gutes tust. Vielleicht erhoffst Du Dir dadurch auch die Anerkennung von anderen. All das sind sicherlich keine verwerflichen Bestrebungen, die letztlich auch unsere Gesellschaft zusammenhalten und für ein soziales Miteinander sorgen. Dennoch geht dabei nicht selten die elementare Fürsorge, nämlich die für Deine Person, verloren oder wird zumindest vernachlässigt.

Dir bewusst Zeit einzuräumen, für die eigenen Belange, wenn doch Familie, Arbeitsumfeld, Freunde oder andere Verpflichtungen dringend nach Dir verlangen, das klingt schon fast nach purem Egoismus, wollen doch die Bedürfnisse wichtiger Menschen in Deinem Leben oder Deines Jobs, der Dich ernährt und Dir ein Zuhause gibt, erfüllt werden. Doch was ist sie wirklich, die Selbstfürsorge? Ein neuer Trend der Generation Y, die unter dem Deckmantel der Selbstfürsorge nichts anderes möchte, als eigenen Interessen nachzugehen und sich jeglicher Verantwortung zu entziehen? Ein Marketing-Buzzword mit dem teure Wellness-Wochenenden, schicke Yoga-Klamotten oder andere Luxusgüter noch ein bisschen teurer verkauft werden können?

Was bedeutet Selbstfürsorge?

Wenn Du das Wort Selbstfürsorge hörst, denkst Du vielleicht an schöne Fernreisen, Massagen, Wellness-Wochenenden, ein Schaumbad oder mal schick essen gehen. All das kann natürlich auch zur Selbstfürsorge gehören, ist aber nicht unbedingt das, was damit im Kern gemeint ist. Selbstfürsorge muss keine lang geplante oder teure Auszeit sein. Du musst dafür nicht in Yoga Klassen gehen oder Dich aufs Meditationskissen setzen. Sie muss sich ebenso wenig über mehrere Stunden oder Tage erstrecken oder eine Investition voraussetzen. Vielmehr fängt das Sorgen um die eigenen Belange bereits im Kleinen an: die eigenen Bedürfnisse (er)kennen, wahr- und ernst nehmen, Emotionen richtig einordnen und regulieren, auf die Zeichen des eigenen Körpers achten und für ein ausgewogenes Niveau an Aktivität und Entspannung im eigenen Leben sorgen.

Warum ist Selbstfürsorge wichtig?

Jeder Mensch hat ein ganz individuelles Energie-Level. Es gibt Verpflichtungen, die es zu erfüllen gilt, die jedoch nicht unbedingt positiv auf Dein Energie-Konto einzahlen. Für diese Tätigkeiten benötigst Du also genügend Puffer, um sie verrichten zu können. Stell Dir dieses Konto wie eine Bilanz vor: Du zahlst darauf ein und gibst etwas davon aus. Ist sie im Plus, fühlst Du Dich gut, ist sie im Minus, fühlst Du Dich erschöpft. Um Deine mentale und körperliche Gesundheit aufrecht zu erhalten, in Balance zu sein und Dein Wohlbefinden zu stärken, ist es elementar, dass Du Deine Bilanz im Blick behältst. Temporär kannst Du ins Minus gehen, aber langfristig können Erschöpfung, innere Leere, Freudlosigkeit bis hin zu Depression die Folge sein.

Selbstfürsorge ist wie Wasser, das wir in einen Krug füllen. Wenn das Gefäß voll ist, sodass es beinahe überläuft, kann es den Durst vieler Menschen löschen. Das ist nur dann dauerhaft möglich, wenn der Krug immer wieder neu befüllt wird. Ist er leer, dann verdursten auch die Menschen, die auf ihn als Wasser-Quelle angewiesen sind.

Lisa Staudt

Wie kann ich Selbstfürsorge praktizieren?

So individuell die Bedürfnisse eines jeden Menschen sind, so individuell ist auch Deine Selbstfürsorge.

Neben den Basics, wie gesund und regelmäßig essen, viel Wasser trinken, genügend und gut schlafen, Bewegung und Entspannung kann Dein eigener Selbstfürsorge-Plan gänzlich anders aussehen, als der Deiner Freundin, Deines Freundes, Deines Partners oder anderer Menschen in Deinem Leben. Wichtig ist eine gute Balance zwischen Aktivität und Entspannung in Deinem Leben zu schaffen. Wer beispielsweise im Job viel zu tun hat und nur auf Trab ist, der*die sollte sich in der Freizeit nicht auch noch alles verplanen und ständig in Bewegung sein. Dann gilt es, sich entsprechende Ruhepausen zur Regeneration zu gönnen und auch einfach mal nichts zu tun. Niksen, der Trend aus den Niederlanden, der nichts weiter bedeutet, als sich hin und wieder Zeit einzuräumen, in der man überhaupt nichts macht, ist sicher für jede*n eine gute Wahl. Niksen ist noch nicht einmal meditieren. Es ist sitzen oder liegen und die Gedanken schweifen lassen. Das kann unglaublich kreative Prozesse in Gang bringen und wirkt, regelmäßig praktiziert, entspannender und nachhaltiger als 2 Wochen Urlaub.

Wenn Du Interesse hast, Deine Selbstfürsorge genauer anzusehen und zu identifizieren, wo Deine größten Herausforderungen und Chancen liegen und Du darüber hinaus Deinen individuellen Selbstfürsorge-Plan entwickeln möchtest, dann begleite ich Dich gerne auf diesem Weg in einem persönlichen Glücks-Training zur Selbstfürsorge im Alltag.

Individuelles Selbstfürsorge Training

Das erwartet Dich:

  • Du bekommst den Raum und die Zeit Deine aktuelle Situation zu schildern und Deine Wunschvorstellung zu skizzieren.
  • Wir identifizieren die größten Hürden und Herausforderungen, die der Selbstfürsorge im Weg stehen. Dabei können wir schon mögliche Potentiale erkennen.
  • Evaluierung der Selbstfürsorge in diversen (Lebens)Bereichen.
  • Selbstfürsorge-Plan: Wie kann Deine individuelle Selbstfürsorge aussehen?
  • Entwicklung eines kurz- und langfristigen Plans, der zu Ihren Bedürfnissen passt.

Das Training dauert ca. 120 Minuten und wird mit 80€ pro Stunde abgerechnet. Du erhältst neben dem Training Unterlagen zum Thema Selbstfürsorge, die Du mit nach Hause nehmen und dort immer wieder zur Hand nehmen kannst, um Deine Selbstfürsorge zu stärken.

Warum wir damit aufhören sollten glücklich sein zu wollen, um glücklich zu sein.

Das Glück ist zum Greifen nahe – beinahe an jeder Ecke scheint es auf uns zu warten. Bücher wie „In zehn Schritten zu mehr Glück“ oder andere Glücksratgeber, Glückscoachings, Selbstoptimierungs-Angebote, Achtsamkeitstrainings oder Entspannungs-Workshops haben Hochkonjunktur. Die Auswahl ist schier unendlich und alle versprechen den lang ersehnten, inneren Frieden und das große Glück. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Bei dieser Vielfalt kann das Glück nichts sein, das ewig währt. Woran liegt das?

Was ist Glück?

Zunächst sollten wir einmal die Begriffe Glück und Zufriedenheit unterscheiden. Das Zufriedenheitslevel eines Individuums wird bereits in der frühen Kindheit geprägt und bleibt von da an ein Leben lang relativ konstant. Glück hingegen ist eine temporäre Abweichung dieses Normalzustandes, die sowohl von optimistisch als auch pessimistisch veranlagten Menschen erlebt wird. Erstere erleben dieses Glücksgefühl jedoch intensiver und länger als jene, die dem Leben gegenüber eher negativ eingestellt sind. Aus neurobiologischer Sicht ist das Glück ein Zusammentreffen aus den Botenstoffen Dopamin, Serotonin und dem „Kuschelhormon“ Oxytocin, das uns zu kontaktfreudigeren Menschen macht (vgl. Reinberger, 2014).

In der Philosophie gibt es mehrere Ansätze, das Glück zu definieren. So sah Lao Tse das Glück im Nichtstun und postulierte, der Mensch sei nur glücklich, wenn er aufhöre nach Glück und dem Erreichen von Zielen zu streben. Der Hedonismus beschreibt das Glück als einen Zustand, in dem der Mensch schmerzfrei ist, Lust und Genuss erlebt. Die Eudämonie geht hingegen davon aus, dass jene glücklich sind, die ein tugenhaftes Leben führen (vgl. Sax, 2020)

Die positive Psychologie und die Glücksforschung hat sich ebenfalls dem Mysterium „Glück“ gewidmet. Durch empirische Untersuchungen wollen Forscher herausfinden, was glückliche Menschen von den weniger glücklichen unterscheidet. Hier geht man unter anderem davon aus, dass gewisse Handlungen, Denk- und Verhaltensmuster zum Glück führen.

Die Glückssuche

Die Suche nach dem Glück hat leider oft den gegenteiligen Effekt: sie macht unglücklich. Das ergebnisorientierte Streben nach dem Glück lässt im Glauben, dass nur der perfekte Partner, die perfekte Wohnung, die Gehaltserhöhung, der perfekte Job, der perfekte Urlaub benötigt wird, um glücklich zu sein. Werden die Erwartungen übertroffen oder erfüllen sich die Wünsche, wird Dopamin ausgeschüttet und endogene, also körpereigene, Opioide produziert. Wir lernen, dass das entsprechende Ereignis ein solches Glücksgefühl ausgelöst hat und so streben wir danach, dies immer wieder zu erleben (vgl. Glücksforschung, 2021). Die Suche nach dem Glücks-Kick. Leider ist das menschliche Gehirn nicht darauf ausgelegt langfristig glücklich zu sein und so wird der Effekt des herbeigesehnten, perfekten Zustandes nicht lange anhalten. Das Verbesserungspotential ist schnell entdeckt und schon geht die Suche weiter (vgl. Sax, 2020).

Toxische Positivität

Das Streben nach Glück kann nicht nur unglücklich machen, sondern sogar Depressionen und Ängste auslösen. 25% aller Menschen werden in ihrem Leben an einer Angststörung leiden, 20% an einer Depression (vgl. DGPPN, 2015). Neben anerkannten psychologischen Störungsbildern sorgen Trennungen, Arbeitslosigkeit, Insolvenzen, Stress und andere Faktoren dazu, dass Menschen sich nicht gut fühlen. Der Druck, der durch die Suche nach dem Glück entsteht oder die „Tatsache“, dass vermeintlich alle anderen glücklich sind, nur man selbst nicht, wird plötzlich Ursache des unerwünschten Unglücks.

Immer das Positive in Ereignissen zu sehen, versuchen dankbar zu sein, auch wenn man sich nicht gut oder danach fühlt und um jeden Preis „negative“, also belastende, Emotionen zu vermeiden oder zu verdrängen, wenn sie aufkommen – das macht auf Dauer krank. Wut, Trauer, Ärger und andere, vergleichbare Gefühle sind menschlich und gehören zum Leben dazu. Wenn wir uns nicht gestatten diese zu fühlen, verurteilen wir uns, lehnen uns und unser Erleben ab. Das führt auf Dauer zu einer enormen, psychischen Belastung und spaltet uns immer weiter von unserem wahren Kern ab. Nicht jedes Ereignis im Leben hat einen Grund und selbst der beste Glücksschmied, kann nicht immer erfolgreich sein. Es gibt Widrigkeiten des Lebens, auf die wir keinen Einfluss haben und selbst wenn, lassen sie sich doch nicht immer verhindern: der Tod einer geliebten Person, eine schlimme Krankheit, Arbeitslosigkeit, die Trennung vom Partner/der Partnerin…. die Liste kann beliebig fortgeführt werden. Wenn etwas in unserem Leben passiert, das uns verzweifeln, trauern, wütend sein lässt, dann möchten diese Emotionen gesehen und gespürt werden. Dann gibt es manchmal keine Erklärung für das Unvorstellbare, das geschehen ist. Kein Dankbarkeitstagebuch und keine Positivitäts-Übung können diese Emotionen eliminieren und das ist völlig in Ordnung (vgl. Kolnsberg, 2020).

Radikale Annahme

Die Suche nach dem Glück lässt uns vergleichen: mit allen anderen Menschen, die so glücklich zu sein scheinen oder unseren eigene Idealvorstellungen. Wir bekommen das Gefühl, dass Glück der Normalzustand ist, dass etwas nicht mit uns stimmt, wenn wir nicht glücklich sind (vgl. Harris (2013), S.25ff). Wir haben ein Narrativ in unserem Kopf, das vom perfekten Leben erzählt. Dagegen hat die Realität kaum eine Chance. Wir können durch gewisse Praktiken und Einstellungen sicherlich glücklicher und erfüllter sein und leben. Die Prämisse hierfür ist jedoch, dass wir zunächst radikal akzeptieren, was ist. Unsere Geschichte, unser Leben, unsere aktuelle Lebenssituation, die eigene Person und Persönlichkeit mit allen (un)liebsamen Eigenschaften und (vermeintlichen) Schwächen. Es ist wichtig, dass wir annehmen lernen, dass „Unglück“ zum Leben gehört, dass es uns schlecht gehen darf, dass wir nicht gut drauf sein dürfen, dass wir verletzt und traurig sein können, dass uns etwas Angst macht. Glücklich sein bedeutet nicht, dass es uns immer zu jeder Zeit gut geht und wir das Leben mit offenen Armen und Sonne im Herzen willkommen heißen. Glück ist eine Frage für die jeder die eigene, maßgeschneiderte Antwort finden darf.

Entspannt glücklich

Wir dürfen uns also ganz entspannt zurücklehnen, uns mit unserer facettenreichen Gefühlswelt und allem, das zu unserem Leben gehört annehmen – dem Positiven und Negativen. Kein Mensch ist dauerhaft glücklich und hat nur gute Gedanken. Wir dürfen uns von übersteigerten Idealen lösen, weinen, wenn wir weinen müssen, wir können die kleinen Glücksmomente auf unserem Weg genießen und Praktiken nutzen, die uns dabei unterstützen uns glücklicher zu fühlen – wenn wir uns bewusst sind, dass es uns nicht immer gut gehen muss und es nicht darum geht, den ganzen Tag mit einem Lächeln auf den Lippen und Dankbarkeit im Herzen durch die Welt zu gehen. Vielleicht ist die Erwartungshaltung an das Glück also der zentrale Faktor, der die glücklichen von den weniger glücklichen Menschen unterscheidet.

Quellen:

Was ist eigentlich Glücks-Training?

Glücks-Training basiert auf Erkenntnissen der positiven Psychologie, die es sich zur Aufgabe gemacht hat zu untersuchen, was ein gelungenes, erfülltes Leben ausmacht, wie Menschen ihr Leben zufriedenstellend gestalten können. In der Glücksforschung geht es darum herauszufinden, was glückliche Menschen von den weniger glücklichen unterscheidet und welche Aspekte zu einem glückserfüllten Leben beitragen. Glück ist erlernbar – zu 40% können wir selbst mit konkreten Handlungen und unserer Einstellung zu unserem Glück beitragen.

Warum Glücks-Training?

Glücks-Training gibt wertvolle Instrumente und Übungen mit an die Hand, die, in den Alltag integriert und regelmäßig praktiziert, das Leben langfristig glücklicher und gelungener gestalten. Im Rahmen des Trainings werden unter anderem die Stärken des Menschen aktiviert, um diese gezielt zu fördern und das Set an Kompetenzen, die zur Bewältigung der täglichen Herausforderungen zur Verfügung stehen, zu erweitern. Für das persönliche Glück ist es elementar die eigenen Bedürfnisse zu kennen, die dem Leben eine Richtung geben und als Kompass fungieren, der auch in Zeiten starker Herausforderung den eigenen Weg zuverlässig weist. Die Fragestellungen, die das Glücks-Training klären kann, sind vielfältig. Beispielsweise:

  • Was machen glückliche Menschen anders? Welche Gewohnheiten und Einstellung zum Leben haben sie?
  • Was kann ich mir davon zu nutze machen?
  • Welche Routinen machen mich glücklicher?
  • Wie kann ich meine Beziehungen stärken und mein soziales Netzwerk erweitern?
  • Welche Kraftquellen stehen mir zur Bewältigung von Herausforderungen zur Verfügung?
  • Was kann ich besonders gut? Was würde mir in Krisenzeiten helfen?
  • Wie werde ich widerstandsfähiger, selbstbewusster und zuversichtlicher?

Für wen eignet sich Glücks-Training?

Alle Menschen können Glücks-Training in Anspruch nehmen. Es unterstützt dabei glücklicher und zuversichtlicher durchs Leben zu gehen, ist jedoch von einer Therapie zu unterscheiden und hat somit keinen Anspruch ein mentales Leiden zu heilen. Wurde bereits eine psychische Störung wie Depression, Angststörung oder anderes diagnostiziert, dann ist es unabdingbar sich an einen Psychotherapeuten zu wenden. Vielmehr ist das Training dazu geeignet dem Entstehen eines psychischen Leiden vorzubeugen und kann somit sehr gut in der Prävention zum Einsatz kommen.

Es ist nie zu spät ein glückliches Leben zu führen – Menschen jeden Alters sind herzlich eingeladen ein Glückstraining in Anspruch zu nehmen. Am besten ist es natürlich, wenn schon die Kleinsten lernen was es heißt, auf sich und seine Bedürfnisse zu hören, sich durchzusetzen und dabei empathisch die Bedürfnisse der Mitmenschen im Blick zu haben, Bindungen aufzubauen und zu stärken und den eigenen Lebenssinn zu kennen und zu leben.

Mein Weg zur Glücks-Trainerin

Ich habe meine Ausbildung zur Glücks-Training an der staatlich geprüften Fernakadamie ALH mit Sitz in Köln absolviert. Innerhalb eines Jahres werden wissenschaftlich fundierte Kenntnisse aus dem Bereich der positiven Psychologie vermittelt und vertieft, aus denen konkrete Übungen und Interventionen abgeleitet wurden, die den Menschen auf dem Weg in ein glückserfülltes und gelungenes Leben begleiten. Neben den individuellen Rahmenbedingungen des Glücks werden auch soziale Beziehungen als Glückskatalysator näher beleuchtet, die philosophische und wissenschaftliche Sicht auf das Glück des Menschen erörtert und zudem körperliche Faktoren als Glücksbringer näher untersucht. Die Ausbildung zur Glücks-Trainerin ist für mich die ideale Ergänzung zu meiner Tätigkeit als Yoga- & Meditationslehrerin. Hier beschäftige ich mich viel mit den Themen Achtsamkeit, dem wertschätzenden Umgang mit sich selbst – dem Körper und dem Geist, der letztlich auch aus Yoga-philosophischer Sicht zu Erleuchtung, also dem großen Glück führen soll. Die Selbstfürsorge, die man sich selbst mit der Yoga Praxis zuteil werden lässt, kann man mit gezielten Übungen aus dem Glücks-Training sinnvoll erweitern und so ganzheitlich und nachhaltig glücklich werden.

Hast Du noch Fragen zum Glücks-Training oder möchtest mögliche Schritte für Dich besprechen? Dann vereinbare gern ein unverbindliches und kostenloses Erstgespräch.

Quellen:

Positive Psychologie

Die Positive Psychologie ist eine relativ neue Strömung, die als Ergänzung zur klassischen Psychologie gesehen werden kann. Im Gegensatz zur traditionellen, defizitorientierten Psychologie, die versucht die Entstehung psychischer Störungen zu erforschen, zu erklären und Heilungswege aufzuzeigen, hat es sich die positive Psychologie zur Aufgabe gemacht empirisch zu untersuchen inwieweit sich Wohlbefinden und Glück auf uns Menschen und die Gesellschaft auswirkt und welche Faktoren hierzu beitragen.

Wegbereiter der positiven Psychologie

Die positive Psychologie hat ihren Ursprung in den 50er Jahren. Es war Abraham Maslow, humanistischer Psychologe, der erstmals die Wichtigkeit der Potentialentfaltung und Selbstverwirklichung des Menschen postulierte und den Begriff der positiven Psychologie verwendete (vgl. Blickhan (2018) S.9). Durch seine Maslowsche Bedürfnispyramide ist er wohl auch heute noch den meisten bekannt. Diese findet Verwendung in den unterschiedlichsten Bereichen – von wirtschaftlichen bis hin zu sozialen Umfeldern. Die Pyramide bildet die Hierarchie der menschlichen Bedürfnisse ab. Zunächst müssen die Grundbedürfnisse erfüllt sein, bevor wir nach der Erfüllung der nächsthöheren Bedürfnisse streben. Physiologische Bedürfnisse wie Hunger oder Durst sind uns also wichtiger als unsere Sicherheit.

Maslowsche Bedürfnispyramide

Erst wenn alle darunter liegenden Bedürfnisse erfüllt sind, strebt der Mensch nach Selbstverwirklichung. Dies lässt sich auch mit der Ausschöpfung des eigenen Potentials beschreiben. Dies wiederum ist eine der Zielsetzung der angewandten positiven Psychologie.

Neben Maslow zählt auch der Psychologe Michael Fordyce zu einen der Pionieren der positiven Psychologie. Er hatte den Anspruch Glück empirisch zu erforschen und sah „Happiness“ als angewandte Wissenschaft an. Auf Basis seiner Untersuchungen formulierte er 14 Grundsätze des Glücks, die Handlungsempfehlungen geben, wie man mehr Glück im eigenen Leben kultivieren kann. Diese resultieren aus der Erforschung was einen glücklichen Menschen ausmacht, welche Verhaltens- und Denkweisen sie an den Tag legen.

Positive Psychologie als Wissenschaft

Martin Seligman begründete 1998 die positive Psychologie als Ergänzung zur klassischen Psychologie, die sich mit den pathologischen Störungen des Menschen beschäftigt (vgl. Blickhan (2018) S.9). Mit seinem PERMA-Modell erklärt Seligman welche fünf Faktoren, die ein glückliches und gelungenes Leben ausmachen:

Positive Emotions: positive Emotionen wie Glück, Liebe, Freude, Optimismus

Engagement: seine eigenen Stärken kennen und diese im Alltag nutzen

Relationships: innige und nährende Beziehungen zu Mitmenschen

Meaning: dem Leben einen Sinn geben, seinen Lebenssinn kennen

Accomplishment: Leistung – Erfolgserlebnisse haben & Ziele erreichen

Für letzteren Faktor sind sogenannte „Flow-Zustände“ förderlich. Der Begriff wurde vom Flow-Forscher Mihály Csíkszentmihályi geprägt. Er untersuchte das Phänomen der vollkommenen Konzentration und Fokussierung auf eine Tätigkeit. Ein Zustand während dem selbst physiologische Bedürfnisse wie Hunger, Durst oder der Drang auf die Toilette zu gehen vergessen werden. Je öfter wir im Flow sind, umso glücklicher und erfolgreicher werden wir. Somit ist dies erstrebenswert, um unsere Ziele zu erreichen und zufriedenstellende Erfolgserlebnisse zu haben.

Zahlreiche Modelle und Theorien, die Wohlbefinden untersuchen und beschreiben wollen wurden und werden durch unterschiedlichste Ansätze erstellt. Es werden Denkgewohnheiten untersucht, die zu unserem Glück beitragen, aber auch das Selbstbild als Konstrukt oder die Beschaffenheit sozialer Beziehungen, welche die Hauptquelle unseres Wohlbefindens darstellen. Der Umgang mit Stress und Herausforderungen ist ein ebenso elementares Forschungsfeld, wie die Neuropsychologie oder die Untersuchung bestimmter Populationen.

Positive Psychologie in der Praxis

All die wissenschaftlichen Entdeckungen und Untersuchungen finden bereits seit einigen Jahren Anwendung in der Coaching Praxis, aber auch im Business Kontext oder in der Psychotherapie. Im Bereich der Angsstörungen und Depressionen konnten bereits nachhaltigere Erfolge erzielt werden, als mit herkömmlichen Behandlungsmethoden, die sich lediglich darauf konzentrierten die Störung zu beheben, nicht aber neue, glücksbringende Aspekte in die Behandlung mit einbezog. Die positive Psychologie kann präventiv eingesetzt werden, um das Auftreten psychischer Störungen zu vermeiden oder ein erneutes Einsetzen einer Tiefphase zu verhindern. Zudem eignet sie sich bestens, um das Wohlbefinden zu steigern und das volle Potential auszuschöpfen und zu leben. Glückliche Menschen sind gesunde Menschen und jeder hat das Recht auf persönliches Glück und Wachstum. Dafür bietet uns diese Wissenschaft die besten Grundlagen und Ideen, wie wir selbst unser eigenes Glück schmieden können.

Quellen: